Deutscher Tengwar Modusnach Christian Thalmannchristian punkt d punkt thalmann at gmail punkt com Version 12.11.2010 |
1. Einleitung 2. Allgemeines 3. Konsonanten 4. Vokale 5. Zusatzzeichen 6. Satzzeichen 7. Abkürzungen 8. Beispieltext 9. Links |
In Kästchen präsentierter Text ist jeweils linguistisch-technischer Natur. Leser, die sich für solcherlei Details nicht interessieren, können diese Passagen gerne ausser Acht lassen. |
Es
gibt
prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Kombination von Tengwar und
Tehtar: Man kann die
Vokale
jeweils auf die vorhergehenden oder auf die nachfolgenden Konsonanten
setzen. Eine Glyphe repräsentiert somit eine Silbe vom Typ KV bzw
VK,
respektive. Die Tolkien'schen Modi für Englisch und
Sindarin
tun das Letztere, weil in diesen Sprachen die Mehrheit der Wörter
auf
einen Konsonanten enden. Im Englischen Modus wird zudem ein Punkt
unter
den letzten Konsonanten gesetzt, um ein stummes -e am Wortende
anzuzeigen. Auch im Deutschen enden die Wörter mehrheitlich auf einen Konsonanten oder ein -e, jedoch finde ich aus verschiedenen Gründen eine KV-Schreibweise deutlich sinnvoller:
|
Die vier Spalten entsprechen der Reihe nach dem alveodentalen, dem (bi)labialen, dem (alveo)palatalen und dem velaren Artikulationsort; die Zeilen umfassen der Reihe nach die stimmlosen Verschlusslaute, die stimmhaften Verschlusslaute, die stimmlosen Reibelaute, die stimmhaften Reibelaute, die Nasale, die Halbkonsonanten und die Affrikaten. Offensichtlich ist die Zuordnung nicht überall akademisch korrekt (so ist etwa tsch ein Affrikat, x jedoch streng genommen nicht), doch sie füllt den zur Verfügung stehenden Raum sinnvoll aus. |
Aus strenger
linguistischer Sicht
könnte man argumentieren, dass sich die Wörter Hüte
und Hütte phonetisch
nicht etwa in der Länge der
Konsonanten, sondern der Vokale unterscheiden (['hy:tə] vs ['hʏtə]). Sollte
man daher
Doppelkonsonanten vermeiden und in der Elbenschrift lieber
"Hüüte" für Hüte und "Hüte" für
Hütte schreiben? Ich habe mich aus drei Gründen dagegen
entschieden:
|
Dieser
"Schönheitsfehler" ist schon bei Tolkiens Schreibweise für
Quenya vorhanden und deshalb sicher unproblematisch. Er rührt wohl
daher, dass in Quenya (wie auch im
Deutschen) alle Diphthonge auf -u
oder -i enden und deshalb
zwei Tengwar bereits die ganze Palette an Diphthongen abdeckt.
Würde man stattdessen die Anfangsvokale als Tengwar darstellen,
wären in Quenya mehr Tengwar nötig. Ausserdem sind (im
Deutschen wie in Quenya) die -u
und -i unbetont und
können als Halbkonsonanten [w] bzw [j] verstanden werden, was die
Notation als Tengwar rechtfertigt. Insofern könnte man natürlich die bereits etablierten Tengwar für [w] und [j] verwenden, also etwa heiss als hajss schreiben. Die Existenz spezieller Tengwar mit invertierter Lesereihenfolge erlaubt es jedoch, einen Diphthong als einzelne Glyphe zu schreiben, statt sie auf zwei separate Glyphen verteilen zu müssen. |